In der vorliegenden Studie untersuchen wir die Besonderheiten migrantengeführter Familien-unternehmen, zu denen jedes zehnte Familienunternehmen in Deutschland gehört. Obwohl sie im Durchschnitt kleiner und jünger sind als nicht-migrantengeführte Familienunterneh-men, leisten migrantengeführte Familienunternehmen einen wertvollen volkswirtschaftlichen Beitrag. So beschäftigen sie überdurchschnittlich häufig Personen mit Migrationshintergrund und haben damit eine bedeutende Integrationsfunktion am Arbeitsmarkt. Entgegen landläufi-ger Wahrnehmung sind sie überdurchschnittlich häufig in wissensintensiven Bereichen sowie in Freien Berufen tätig, innovationsstark und in ihrer Geschäftstätigkeit international ausge-richtet. Dabei spielt die Herkunftsregion der Unternehmerfamilie(n) eine nachrangige Rolle. Zwar bilden niedrige Preise nicht den Kern der Wettbewerbsstrategie von Familienunterneh-men, doch spielen sie bei migrantengeführten eine bedeutendere Rolle als bei nicht-migrantengeführten Familienunternehmen und führen dann häufiger zu Rentabilitätsproble-men. Aufgrund ihrer geringeren Größe und des geringeren Alters verfügen migrantengeführ-te Familienunternehmen über kleinere Netzwerke und haben insbesondere weniger Kontakte zu Institutionen, wie Kammern und Verbände. Ein Wandel des Bildes von migrantischem Unternehmertum könnte helfen, Unternehmer mit Migrationshintergrund besser zu erreichen.
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