Diese explorative Studie beleuchtet erstmals auf Basis des Taxpayer-Panels sowie selbst erhobener Daten die unternehmerische Selbstständigkeit von Minderjährigen. Es zeigt sich, dass es sich um ein Randphänomen handelt: Schätzungsweise 290 bis 610 Minderjährige realisieren jährlich eine Gründung. Sie erzielen i.d.R. geringfügige Einkünfte, ihre Gründungen haben somit Nebenerwerbscharakter und sind häufig im Bereich internetbasierter Dienstleistungen angesiedelt. Die Gründung dient vor allem dem Ausprobieren, dem Kompetenzerwerb und der persönlichen Weiterentwicklung. Die im Elternhaus vermittelten Werte befördern den Schritt in die Selbstständigkeit, für die Umsetzung sind zudem Mentoren und Vorbilder bedeutsam. Institutionelle Einflüsse (Behörden, Schule) wirken eher entmutigend. Das gilt insbesondere für das Ermächtigungsverfahren am Familiengericht. Von einer Standardisierung des Verfahrens würden alle involvierten Akteure profitieren.