Dem deutschen Arbeitsmarkt ging es noch nie seit der Wiedervereinigung so gut wie heute. Die nachhaltige Entwicklung seit 2005 ist auf zwei entscheidende Treiber zurückzuführen: die Umverteilung eines beinahe gleichbleibenden Arbeitsstundenvolumens auf mehr Beschäftigte und die massive Ausweitung der Teilzeitarbeit. Die Lohnzurückhaltung der Tarifparteien war dabei eine notwendige, jedoch nicht hinreichende Bedingung für diesen Erfolg. Die Kovarianz von Lohn und Erwerbsindikatoren deutet darauf hin, dass die Arbeitsmarktreformen der sogenannten Agenda 2010 die erwerbsfähige Bevölkerung ab 2005 zur Teilnahme am Arbeitsmarkt aktiviert haben. Insbesondere die Reform der Arbeitslosenunterstützung hat die Ausweitung des Arbeitsangebots im unteren Lohnsegment ermöglicht und bewerkstelligt, dass die sozialversicherungspflichtige Teilund Vollzeitarbeit zunahm. Ein Rückbau der Reformen könnte diesen Erfolg gefährden.
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