Titelaufnahme

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Zusammenfassung

Die 2010er Jahre waren durch einen starken Anstieg der Mieten und der Kaufpreise gerade in den Ballungsräumen gekennzeichnet. Hieraus wird teilweise abgeleitet, dass Wohnen "die soziale Frage unserer Zeit" sei. In dieser Analyse wird auf der Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) die Entwicklung der Wohnkostenbelastung im Längs- und Querschnitt analysiert. Außerdem wird die historische Bedeutung der sozialen Frage erläutert. Insgesamt zeigt sich, dass die starke Arbeitsmarktentwicklung in Kombination mit einer Reduktion der Wohnflächen die Wohnkostenbelastung bei vielen Haushalten konstant gehalten hat. Nur bei wenigen Haushalten gibt es tatsächlich einen merklichen Anstieg der Belastung, jedoch bei gleichzeitig gestiegener Zufriedenheit mit der Wohnsituation. Auch wenn Wohnen damit nicht als die soziale Frage unserer Zeit bezeichnet werden kann, brauchen doch zahlreiche Haushalte Unterstützung. Insbesondere aufgrund der virusbedingten Wirtschaftskrise im Jahr 2020 dürfte deren Zahl noch steigen. Die dafür zur Verfügung stehenden Instrumente wie das Wohngeld und Sozialwohnungen sollten gestärkt werden, aber gerade bei Sozialwohnungen sollte darauf geachtet werden, die soziale Treffsicherheit zu verbessern.

The sharp rise in rents and housing prices in the 2010s, particularly in the major conurbations, has led some to assert that housing is "the social question of our time". This paper uses the Socio-Economic Panel (SOEP) as a basis for longitudinal and cross-sectional analyses of the development of the housing cost burden, and also explores the historical significance of the social question. Overall, it reveals that a booming labour market combined with a reduction in living space has kept the housing cost burden constant for many households. Only for a few occupants has the burden actually increased to any noticeable extent, and even then it has been accompanied by a simultaneous increase in satisfaction with their accommodation. Yet if housing cannot be described as the social issue of our time, many households still need support and their number could rise, particularly in view of the virus-related economic crisis of 2020. The instruments available for this purpose, such as housing benefit and subsidised housing, thus need to be strengthened. However, especially in the latter case, attention must be paid to improving their targeting.